Das Autorenleben steckt voller Überraschungen. Zum Beispiel diese hier: Ich kenne ein Tool schon jahrelang, habe es aber kaum genutzt. Ich habe es einfach nicht verstanden. Und dann bekomme ich eine Inspiration, wie ich es anders nutzen kann und habe das Gefühl, einen Durchbruch erlangt zu haben!
Kennst du das?
So ging es mir kürzlich mit Charaktersteckbriefen. Für mich waren sie jahrelang irgendwelche Listen mit belanglosen Details, die keinen Zusammenhang hatten. Und ich lag so falsch! Ich habe das Potenzial dieses Werkzeugs für mein Schreiben nicht erkannt, obwohl ich wusste, dass meine Charaktere schwächen haben, die ich eigentlich damit ausbügeln können sollte. Mir war aber nicht klar, was die Farbe der Augen für einen Unterschied machen sollte ...
Was hat sich geändert?
Und dass sie es eben doch tut, ergießt sich jetzt in seiner kreativen Fülle über mir. In meinem aktuellen Romanprojekt haben die Augenfarben tatsächlich eine tiefere Bedeutung als man annehmen möchte. Die Farbe der Iris sagt viel darüber aus, welches kreative Talent in den Figuren steckt. Das hat wiederum einen sehr großen Einfluss auf das Ansehen in der Gesellschaft und die Art, wie sie aufgewachsen sind. Die Augenfarbe ist zwar nur ein äußerliches Merkmal, aber je nachdem, welche Bedeutung ihr beigemessen wird, durchdringt dieses Charakteristika die tieferen Schichten der Figur.
Die drei Dimensionen
Aktuell fülle ich die Charakterbögen nach einem Muster aus dem Internet aus und unterteile dabei die verschiedenen Ebenen der Figur:
- die physiologische Ebene (das Aussehen)
- die soziologische Ebene (die Figuren im Umfeld)
- die psychologische Ebene (Ängste, Prägungen, usw.)
Die einzelnen Ebenen sind miteinander verknüpft und die einzelnen Punkte können einen Einfluss auf eine andere Ebene haben. Erfahrungen mit anderen Figuren prägen die Psyche der Charaktere. Figuren, die Merkmale in allen drei Ebenen haben, nennt man dreidimensionale Figuren. Sie wirken echt, haben eine Vergangenheit und in dieser Erfahrungen gesammelt, die die Geschichte mit beeinflussen.
Die Umsetzung
Bin ich in den ersten beiden Ebenen, frage ich mich, welchen Einfluss das auf die Psyche des Charakters gehabt haben könnte. Möchte ich einem Charakter eine bestimmte Angst geben, die wichtig für die Geschichte hat, überlege ich, welche Ursache in seiner Biologie oder seinem sozialen Umfeld dafür gesorgt haben könnte.
Charaktere schreibend entdecken
Eine weitere Sache, die mich einen großen Schritt weiter gebracht hat, ist meine Art, intuitiv zu schreiben. Ich benenne die Eigenschaften nicht nur, ich umschreibe sie. Ich hauche dieser Liste von Eigenarten Leben ein, indem ich Begebenheiten mit Worten umschreibe. Das kommt meiner ursprünglichen Art, Geschichten zu schreiben, so unglaublich nah, dass es ein fest ist.
Nicht nur, dass es sehr viel Spaß macht, die Figuren auf diese Art zu entdecken. Es fühlt sich auch sehr leicht an und die Zeit vergeht wie im Flug!
Wenn du sehen möchtest, wie ich an meinem Manuskript und den Charakteren Arbeite, dann schau gern auf Twitch vorbei! Dort schreibe ich unter der Woche von 5:30 bis 7 Uhr an meinen Projekten und du kannst direkt auf das Manuskript schauen: Tinka auf Twitch.
Ich hoffe, ich konnte dich mit diesem Beitrag inspirieren!
Wir lesen uns
deine Tinka :-)
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