Es war noch nie so anstrengend zu schreiben.
Im Moment ist es wirklich nicht einfach. Ich schreibe und merke direkt beim Schreiben, dass es furchtbar ist, was ich da zusammentippe. Die Geschichte meine ich nicht, sondern die Wörter, die Sätze, die Absetze, die ich so vor mich hintippe.
Meine Rettung ist die Pomodoro-Technik. Ohne die käme ich wohl gar nicht voran. Mein Schreibstil ist so furchtbar, dass es weh tut, zu schreiben. Ich habe das Gefühl, meine Geschichte mit Scheuklappen zu schreiben. Ich kann mich nicht auf das konzentrieren, was rechts und links von mir ist. Ich schreibe nur stur die Geschichte, die Haupthandlung auf. Nicht mehr und auch nicht weniger.
Es ist grauenvoll. Und zu diesem Dilemma kommt hinzu, dass ich kurz schreibe. Dadurch, dass Beschreibungen trocken und knapp ausfallen, ist die Geschichte natürlich auch nicht sehr umfangreich. Wenn meine Geschichte schon bei 15.000 Wörtern ihren Höhepunkt hat, was soll ich da noch herausschreiben. Und wie?
Angst. Ich habe wirklich Angst, dass da nie etwas gescheites bei herum kommen wird. Dass ich es nie schaffe, diese Geschichte, die mir doch so am Herzen liegt, zu veröffentlichen. Weil ich sie verkorkst habe, mit meinem abgrundtief schlechten Schreibstil. Kann man das überhaupt noch Stil nennen? Vielleicht habe ich sie wirklich verschrieben, so viel, wie ich schon an ihr herum gedoktert habe. Die Selbstzweifel sind groß und die Hoffnung wird jeden Tag ein bisschen kleiner.
Klar. Ich frage mich auch, woran es liegt. Herausgefunden habe ich zwei Dinge. Erstens: Seit ich angefangen habe zu bloggen, kann ich nicht mehr mit Ruhe lesen. Ich hetze von einem Buch zum anderen und will so viele Bücher wie möglich lesen, ergo lese ich auch keine langen Bücher mehr, lehne sie regelrecht ab, sie scheinen nicht mehr so verlockend, es ist eine Qual, weil ich sie nicht so schnell zu Ende lesen kann. Ich bin ein langsamer Leser und irgendwie muss ich doch mit den anderen mithalten, meine selbst gesetzte Challenge von 100 Büchern im Jahr schaffen können. Es wird so viel geschrieben und ich komme nicht mehr hinterher. Wie auch?
Ganz cool bleiben, denke ich mir. Und langsam versuche ich es wieder mit langen Büchern. Wenn, dann achte ich auf Seitezahlen, aber ich glaube, es dauert noch eine Weile, bis ich mich selbst vom Buchbloggersyndrom geheilt habe.
Und wenn ich also so "schnell" lese, so ganz ohne Ruhe, wie soll ich dann mit Ruhe schreiben können? Der NaNo ist da ein kleines Paradoxon, das weiß ich, aber ihr dürftet mittlerweile gemerkt haben, dass ich mich längst nicht mehr so stresse, wenn ich an einem Tag mein Ziel nicht erreicht habe. Ich bin also auf dem Weg der Besserung.
Zweitens: Meine Bachelorarbeit. Ich hasse wissenschaftliches Schreiben. Jetzt mehr denn je. Es versaut mir sowas von den Schreibstil. Jeder, der so schreibt/schreiben muss, weiß das. Viele lassen ihre kreative Schreibe links liegen und konzentrieren sich nur auf die Uni. Ich wollte das auch. Eigentlich, doch das hat mein kreatives Hirn nicht gemocht. Ich will schreiben und mich nicht selbst foltern. Ich habe Monate gebraucht, um nach einem Hausarbeitenmarathon wieder zurück zu kommen. Das geht so nicht. Das will ich nicht, das kann ich nicht.
Also foltere ich mich lieber und habe wenigstens etwas, das ich überarbeiten kann, als gar nichts. Und 24/7 an meiner BA zu sitzen, schaffe ich sowieso nicht. Ich brauche den Ausgleich, die Welt, die zumindest in meinem Kopf ganz ruhig ist. Ich brauche und habe diesen Rückzugsort.
Ich habe also die Herausforderung angenommen. Es ist hart, ich leide wirklich darunter. Es tut weh, schlecht zu schreiben, aber wenigstens kann ich nach meinem Abschluss weiterschreiben. Wenigstens kann ich hinterher nicht sagen, ich hätte es nicht versucht. Ich könnte auch anders, aber ich will nicht.
Tag 21: 32.050/50.000 Wörter
Tag 20: 30.642/50.000 Wörter
Tag 19: 29.688/50.000 Wörter
Tag 18: 28.562/50.000 Wörter
Tag 17: 26.790/50.000 Wörter
Tag 16: 26.372/50.000 Wörter
Tag 15: 20.984/50.000 Wörter
Tag 14: 20.278/50.000 Wörter
Tag 13: 18.933/50.000 Wörter
Tag 12: 16.837/50.000 Wörter
Tag 11: 16.508/50.000 Wörter
Tag 10: 16.387/50.000 Wörter
Tag 9: 16.387/50.000 Wörter
Tag 8: 14.755/50.000 Wörter
Tag 7: 12.537/50.000 Wörter
Tag 6: 7.471/50.000 Wörter
Tag 5: 5.192/50.000 Wörter
Tag 4: 4.157/50.000 Wörter
Tag 3: 2.820/50.000 Wörter
Tag 2: 1.998/50.000 Wörter
Tag 1: 1.667/50.000 Wörter
Buchprojekte
Beiträge zu meinen Schreibprojekten
Autorenalltag
Beiträge zu meinem Autorenalltag
Für Autor*innen
Beiträge für Autor*innen
Kommentar schreiben