Mit kaum etwas bin ich so ungeduldig und wenig nachsichtig, wie mit mir selbst. Da ist eine fixe Idee und ich erwarte direkt so viel von mir. Bei anderen, ja, da sieht es so leicht aus. Aber viel zu oft übersehe ich dabei meine eigenen Grenzen und Möglichkeiten. So ist es auch mit dem Zeichnen: Hätte ich es seit zwei Jahren durchgezogen und mich regelmäßig hingesetzt und geübt, wie weit könnte ich jetzt schon sein?
Stattdessen habe ich Bücher gekauft, anderen Menschen dabei zugesehen - fasziniert - wie sie ihren Weg gehen. Mich selbst so klein gefühlt und überhaupt nicht talentiert. Obwohl ich weiß, Talent gehört nicht dazu. Nur Ausdauer. Ja, die habe ich. Nur mit der Regelmäßigkeit sieht es bei mir schlecht aus. Seit 2018, dem ersten Beitrag hier auf meinem Blog zu dem Thema, ist so viel Zeit vergangen. Aber es ist auch so unglaublich viel passiert.
Oft versuche ich, mir selbst zu sagen, dass ich mehr und vor allem regelmäßiger an diesem Ziel gearbeitet hätte, wenn ich andere Voraussetzungen gehabt hätte. Ich möchte digital zeichnen und habe viel zu oft eher mit klassischen Medien geübt, weil die Technik viel zu oft versagte. Erst vor kurzem schon wieder. Ich habe einen Nachmittag damit verbracht, die Einstellung am PC so zu verändern, dass sich die Druckstärke am Tablet mit dem Stift durch stärkeres Aufdrücken regulieren lässt. Diese Option gibt es nicht - aus welchen Gründen auch immer. Aber dass das nicht funktioniert ist doch eigentlich nebensächlich. Ich möchte zeichnen üben, da ist das wohl nur eine Kleinigkeit, die man vernachlässigen kann. Trotzdem ärgert es mich … Und abends zum Einschlafen sehe ich mir dann wieder diese großartigen Timelapses von Künstlern an, die unglaublich tolle Bilder erschaffen.
Aber so schlecht bin ich doch gar nicht. Immerhin habe ich mich auch schon verbessert. Ich verstehe das ganze Prinzip des Zeichnens viel mehr, habe mir Lektüre besorgt und Übungsbücher, die ich Stück für Stück durcharbeite. Das wichtigste ist ja immerhin, am Ball zu bleiben.
mein Ziel
Ich will mir jetzt nicht vornehmen, jeden Tag fünf Stunden zu zeichnen. Das ist unrealistisch und derzeit auch nicht realisierbar - zumindest langfristig. Ich habe eher darüber nachgedacht, wie ich meinen Alltag strukturieren kann, damit ich regelmäßig, im Idealfall täglich das Zeichnen übe.
In den letzten Wochen habe ich Verschiedenes ausprobiert. Ich habe mein Skizzenbuch mit zur Arbeit genommen und dort in der Mittagspause gezeichnet. Geübt habe ich hauptsächlich, Vierecke in Perspektive darzustellen. Das macht wirklich Spaß und in der Schule habe ich es auch schon geliebt.
Dennoch ist mir in den letzten Tagen bewusst geworden: Wenn ich digital Zeichnen möchte, ist es ja schön, dass ich mein Verständnis fürs Zeichnen analog übe, dennoch werde ich nicht drum herum kommen, auch digital zu üben: regelmäßig! Genauso wie das Schreiben soll auch das Zeichnen einen großen Teil meiner Freizeit einnehmen. Aber ich habe gemerkt, dass mir zwei bis drei Stunden an meiner Geschichte am Tag ausreichen. Da ist zur Zeit ein Maximum, das ich wenn dann nur Phasenweise überschreiten kann. Wenn es mir also möglich ist, auch nur für eine halbe oder sogar ganze Stunde mit meinem Grafiktablet an meinem Laptop zu sitzen und zu üben, dann ist das schonmal ein großer Fortschritt. Ich glaube nämlich, mehr braucht es gar nicht, um schnell besser zu werden.
Impression der letzten Wochen Übung
Schaut gern auf meinem Instagram-Account Sturmleuchten vorbei. Dort teile ich meine Fortschritte und Übungen mit euch :-)
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