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NaNoWriMo 2018 | Halbzeit: Mermaid beendet

Etwas verspätet kommt mein Update für die zweite Woche im NaNoWriMo 2018. Einfach, weil ich vorher absolut keine Zeit hatte. In der zweiten Woche waren für mich alle Gefühlslagen vertreten. Ich war zu Beginn am Boden zerstört, zweifelte an mir selbst und an der Geschichte. Hatte überhaupt keine Motivation oder positiven Gedanken meinem Schreiben gegenüber. Und dennoch habe ich es an Tag 15 geschafft, die Rohfassung von Mermaid zu beenden. Ich bin überaus stolz auf mich und habe in dieser Woche so unendlich viel über mich selbst und mein Schreiben gelernt, wie schon lange nicht mehr.

Geduld

Es ist wohl das, was mir am schwersten beim Schreiben fällt. Geduldig zu sein. Das merke ich vor allem, wenn es auf das Ende hin zugeht, werde ich gefühlt immer schneller. Ich konzentriere mich in erster Linie auf die Storyline und finde selten einen Punkt zum Ausschweifen. Dadurch habe ich zwar die eine oder andere Geschichte zu Ende gebracht, bin aber trotzdem nicht zufrieden mit dem Ergebnis. Auch ein Finale darf ausgekostet werden.

 

Komplexität erkennen

In den letzten Tagen und vor allem durch mein wiederentdecktes Hobby - das Zeichnen -, ist mir klar geworden, dass das Malen sowie auch das Schreiben seine Zeit braucht. Ich brauche Zeit, um mich zu entwickeln und weiterzuentwickeln. Dinge zu erkennen. So habe ich erkannt, dass das Zeichnen doch sehr viel Ähnlichkeit mit dem Schreiben hat. Zuerst ist da eine Idee. Vergleichbar mit einer Skizze, die ich von der Geschichte habe. Dann schreibe ich den ersten Entwurf, der vielmehr einem sehr ausführlichen Plot gleicht, in dem es romanhafte Episoden gibt. Die Skizze wird ausgearbeitet und ich mache mir Gedanken, wie das Endergebnis vielleicht irgendwann aussehen kann. Der aufwändigste Teil ist dann die Lebendigkeit. Das setzen von Licht und Schatten, um Formen herauszuarbeiten. In meiner Geschichte ist das das Stopfen der Löcher, die sich beim Schreiben ergeben haben. Das Herumschieben oder Streichen von Elementen, die sich erübrigt haben. Das Ausbauen der Hintergrundgeschichte und Vertiefen der Charaktere. Anschließend geht es an das Colorieren. Das Bild funktioniert jetzt schon sehr gut, aber das gewisse Etwas fehlt. Die Farbe. Und so plane ich im letzten Schritt, an der Sprache zu arbeiten.

 

Durch den Vergleich zum Zeichnen fällt es mir sehr leicht, zu sehen, wie weit ich schon gekommen bin und was ich alles erreicht habe. Auch der Gedanke, meine Geschichten eher als Text denn als geschriebes Buch zu sehen, hilft da sehr.

Fortschritte sehen

Dadurch, dass ich die Komplexität des Schreibens einer Geschichte erkannt habe und mir dessen bewusst bin, sehe ich wieder einmal, welch enorme Fortschritte ich in den letzten Jahren gemacht habe. Auch wenn ich nicht aktiv an meinen Projekten geschrieben habe, so bin ich mit meinem Schreiben doch besser geworden. Mit meinen Artikeln im Schreibmeer begeistere und motiviere ich meine Leser und das Feedback dazu ist unglaublich inspirierend für mich. Es zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin und mich stetig weiterentwickle. Dass es gut ist, über Dinge zu sprechen, die mich beschäftigen. Und dass es okay ist, dass ich länger brauche, als manch andere Autoren. Es ist mein Weg und ich darf ihn so schnell gehen, wie ich das möchte. Dabei genieße ich jeden Schritt, auch wenn es sich in dem einen Moment vielleicht schmerzhaft anfühlen mag.

Ein bisschen wehmütig blicke ich auf meine NaNo-Statistik. Zwar bin ich motiviert, weiter an Mermaid zu arbeiten, aber in den letzten Tagen bin ich leider nicht dazu gekommen. Der Brotjob nimmt doch wieder sehr viel Zeit in Anspruch. Das ist einerseits okay für mich, weil ich genau das ja wusste. Andererseits finde ich es schade, weil ich dadurch etwas aus meiner Routine geworfen werde und auch nicht mehr ganz so stark in der Geschichte drin bin.

Daher werde ich mal schauen, was die nächste Woche bringt und werde euch natürlich berichten.

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