Zugegeben, es ist eines meiner Lieblingsthemen. Obwohl ich mich selbst nicht gerade als organisierten Menschen bezeichnen würde, gehe ich in dem Thema Organisation total auf. Und ehrlicherweise mag ich es auch, meine Routinen über den Haufen zu werfen und zu perfektionieren. Manchmal mache ich das eine und es funktioniert super, und dann ist es wieder etwas komplett anderes. So ist es nun mal, aber ich gräme mich nicht dafür, denn diese Arbeitsweise entspricht nun einmal meiner Persönlichkeit.
Dennoch möchte ich euch einen kleinen Einblick in meinen Alltag geben und davon berichten, wie ich ihn organisiere und vor allem, wie ich Zeit für meine vielen Projekte finde.
Vorab: Ich finde Zeit nicht, denn sie ist immer da. Es liegt an uns, wie wir sie nutzen und wenn ich das Gefühl habe, ich verschwende meine Zeit mit etwas, dann mache ich diese Sache nicht mehr. So einfach ist das.
Vielleicht klingt es hart, aber dafür sind mir meine Projekte einfach zu wichtig. Ich möchte keines von ihnen vernachlässigen. Natürlich gönne ich mir auch hin und wieder ein Youtube-Video oder eine Serie, aber kaum etwas in meinem Leben passiert ohne einen größeren Nutzen für mich. Ich lasse mich gern inspirieren oder gezielt unterhalten, wenn ich ein Video oder eine Serie gucke, aber ich hasse fernsehen, weil es mir überhaupt nichts bringt. Eher im Gegenteil: Ich rege mich noch über die stumpfen Dialoge und die unnötig langgezogene Werbung auf.
Mein Alltag
Mein Alltag wird zu einem sehr großen Teil von meinem Brotjob bestimmt. Manchmal mache ich ihn gerne, manchmal aber auch nicht. Dennoch: ich empfinde genau diesen Job aktuell als sehr großes Glück. Ich arbeite in Teilzeit (ca. 130 Stunden im Monat) und das hauptsächlich Abends, unter der Woche von 17-22 und am Wochenende von 14-22 Uhr. Hin und wieder habe ich eine Schicht am Nachmittag oder darf die Kollegin, die dauerhaft die Frühschicht macht vertreten und von 4-12 arbeiten. Generell habe ich also den ganzen Tag Zeit, um mich um meinen (wie ich ihn liebevoll nenne) Scheiß zu kümmern.
Da ich ein Nachtmensch bin, gehe ich nicht direkt um halb elf schlafen, wenn ich heimkomme. Dafür bin ich oftmals noch viel zu aufgekratzt, sondern es kann schonmal halb eins werden, bis ich ins Bett krieche. Dort wird dann noch ein bisschen gelesen und ich schlafe logischerweise auch "länger". Eigentlich mag ich es nicht, es so auszudrücken, denn ich schlafe vermutlich genauso lange, wie alle anderen, nur eben zeitversetzt.
Morgens brauche ich meine Zeit zum Wachwerden. Lesen oder Social Media ist da optimal. Ein leckeres Frühstück gehört für mich auch dazu, bis mein Handy sich um 12 Uhr von selbst sperrt und mich daran erinnert, dass es Zeit zum Arbeiten ist. Dazu muss ich mich gar nicht überwinden, ich mache es einfach, weil es Routine und damit normal für mich geworden ist. Bis 15 Uhr ist mein Smartphone für mich nutzlos und ich habe drei Stunden für meinen Scheiß.
Anschließend mache ich mir was zum Essen, entspanne mich etwas und fahre zur Arbeit.
Mein Leben, meine Voraussetzungen
Auch wenn ich vermeintlich viel auf die Beine stelle - und von außen betrachtet kann es wirklich so wirken - ist es in meinen Augen gar nicht viel. Manchmal werden Fragen an mich gerichtet "Wie schaffst du das alles?" und die Antwort darauf ist wirklich ernüchternd. Ich mach einfach. Meine Projekte bestimmen mein Leben, weil ich es gerne mache. Darüber hinaus bin ich sehr genügsam. Ich brauche nicht viele und häufige soziale Kontakte. Genauso ist mein Liebster gern für sich und braucht vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit von mir. Ich habe nicht viele Termine, mache nicht viele Überstunden und kann meinen Brotjob das sein lassen, was er für mich ist: ein Job, um die Miete und Essen zu bezahlen. Vielleicht noch etwas Benzin. Fertig. Ich habe Hobbys, die ich jederzeit ausüben kann, wenn ich will. Reduziere die Zeit für Pflichtaufgaben so stark wie möglich. Wenn ich einkaufen gehe, schaffe ich das in zwanzig Minuten mit dem Auto oder in höchstens einer Stunde mit dem Fahrrad. Den Großteil des Haushaltes übernimmt mein Liebster, um mich zu entlasten, aber auch weil wir verschiedene Ansprüche haben. Auch meine beiden Mäuse kümmern sich gut um sich selbst, ab und zu ein bisschen Futter und Wasser geben oder die Hand reinhalten zum Spielen reicht den beiden dicke aus. Ich habe keine Kinder, keine Familie, keinen großen Freundeskreis und bin glücklich damit.
Ihr seht, vielleicht scheine ich einiges auf die Beine zu stellen, aber ich habe mir vorteilhafte Voraussetzungen geschaffen, die sich aus meinen Prioritäten und Zielen ableiten. Nicht jeder Mensch wäre in meinem Leben so glücklich, wie ich es bin. Aber das muss auch keiner.
Meine Projekte
Momentan versuche ich noch herauszufinden, wie ich meine Projekte einteile. Besonders Selbstständige werden es kennen, dass die Grenzen zwischen Privat und Arbeit verschwimmen. Wenn ich in meiner Schreibzeit, damit meine ich die drei Stunden am Nachmittag, ein paar Blogartikel vorbereite, dann ist das nicht dramatisch, obwohl ich sie eher in die Kategorie "Freizeit" fallen. Letztendlich ist es mir nicht wichtig, dass ich es mache, sondern dass ich es mache.
Schreibmeer
Temporär gesehen nimmt wohl die Arbeit im Schreibmeer die höchste Priorität für mich ein. Ich muss dafür Artikel schreiben, lektorieren und planen. Zusätzlich kümmere ich mich um unseren Instagram-Account und bereite einen Teil der Facebook-Beiträge vor. Zum Social Media gehört es für mich auch dazu, auf Kommentare zu antworten. Am liebsten würde ich häufiger bei anderen Autoren mit dem Schreibmeer-Account vorbeischauen, aber das schaffe ich leider nicht.
Darüber hinaus gibt es immer mal wieder Fragen im Teamchat an mich oder Themen, die in der Gruppe aufkommen und natürlich bearbeitet werden müssen. Ich möchte meinem Team einfach das Gefühl geben, dass sie bei mir als Chefin gut aufgehoben sind und sich bei Problemen und Sorgen immer an mich wenden können.
Social Media
Natürlich habe ich auch meine eigenen Social-Media-Kanäle, die nicht nur bespielt werden müssen. Ich habe den Anspruch an mich, meine Follower dort auf den aktuellen Stand zu halten und recht zeitnah aus meinem Autorenleben zu berichten. Ebenfalls möchte ich dort mit meinen Fans interagieren und auf ihre Kommentare und Fragen eingehen.
Eine Besonderheit stellt dabei meine Beerchen-Gruppe auf Facebook dar. Dort gibt es immer mal wieder zwischendurch Infos, die noch nicht bereit für die Öffentlichkeit sind. Wenn ihr Lust habt, mich dort zu unterstützen, seid ihr natürlich herzlich willkommen. (Infos zur Beerchen-Gruppe)
Der Bereich Social Media fällt, vor allem, was das Kommentare beantworten und Interagieren angeht, in meine Freizeit; schon allein aus dem Grund, weil mein Smartphone eben gesperrt ist. Das ist auch gut so, denn dadurch werde ich nicht durch eingehende Nachrichten abgelenkt. Dennoch lasse ich euch auch in der Schreibzeit an meinen Gedanken und Fortschritten teilhaben.
Schreibprojekte
Die höchste Priorität haben meine eigenen Schreibprojekte.
Eine Zeitlang habe ich mir die Wochentage streng auf das Schreiben und andere Autorenarbeit aufgeteilt, aber mittlerweile sehe ich das nicht mehr so. Ich versuche, jeden Tag ein bisschen an meinen Projekten zu arbeiten, damit ich da endlich mal voran komme. Das ist manchmal schwerer als gesagt, denn es gibt Dinge, die dauern einfach länger oder es kommt etwas dazwischen ...
Aber so ist das Leben und auch das sehe ich mittlerweile entspannter und mache mir da keinen Kopf drum, wenn es mal nicht läuft, wie geplant.
Was ich aber mache ist, dass ich Schreibzeiten vor mir selbst und anderen versuche, strenger durchzusetzen und diese Zeit, die ich mir dafür eingeplant habe, auch wirklich zu nutzen.
Selbststudium
In einem meiner letzten Beiträge habe ich mein Selbststudium zum Grafikdesign angesprochen und mein Ziel und die Motivation dahinter mit euch geteilt. Das Selbststudium fällt zu einem sehr großen Teil in meine Freizeit. Manchmal nehme ich mir also nach der Arbeit noch eine halbe oder ganze Stunde dafür Zeit. Das klappt ganz gut, weil ich abends zwischen zehn und elf oder zwölf Uhr besonders aufnahmefähig bin. Danke Biorhythmus.
in letzter Zeit klemme ich mich auch sehr dahinter, weil ich einfach vorankommen möchte. Zudem bringt mich das Beherrschen der Grundkenntnisse vom Grafikdesign bei meinen Projekten auch viel weiter.
Sport und gesunde Ernährung
Ich bezeichne es jetzt einfach mal als Projekt, obwohl es eher so ein Lifestyle-Ding ist. Momentan lasse ich den Sportteil wieder etwas schleifen, zugunsten meiner anderen Projekte, besonders des Selbststudiums. Zudem, und es mag wie eine Ausrede klingen, ist es momentan einfach zu warm und ich habe noch nicht die optimale Lösung für mich gefunden, welchen Sport ich wann machen möchte. Abends ist es kühler, aber ich möchte ungern duschen gehen, wenn der Liebste im Bett liegt ...
Dafür läuft es mit der Ernährung grad wieder besser. Besonders motiviert durch die Gruppe "FitAuthors" auf Facebook. Ich erstelle mir wöchentliche Essenspläne und kaufe danach ein. Ein positiver Nebeneffekt, dass ich tatsächlich Geld dabei spare. Ja, man glaubt es kaum!
Ihr seht also, nichts ist so, wie es auf den ersten Blick scheint und auch ich bin nicht perfekt.
Wenn ich euch einen Tipp geben darf: Schaut auf euch, auf eure Ziele, auf eure Voraussetzungen. Guckt, was für euch möglich ist und eifert nicht blind einem Vorbild hinterher.
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