· 

Organisation - Tipps für nebenberufliche Autoren

Der Traum vom Schreiben zu leben, ist in erreichbarer Nähe, aber trotzdem noch ein gutes Stück von mir entfernt. Dennoch weiß ich, wo ich hin will und habe mein Ziel fest im Blick.

Nachdem bei mir im letzten Jahr so ziemlich alles drunter und drüber gegangen ist, was so passieren kann, habe ich mir für das Jahr zweitausendachtzehn vorgenommen, alles organisierter und strukturierter anzugehen. Bisher läuft es ganz gut, also möchte ich euch daran teilhaben lassen, damit ihr es vielleicht auch für euch nutzen könnt. Möglicherweise gebe ich hin und wieder ein kleines Update, wie es so läuft, aber solltet ihr irgendwann nichts mehr von mir hören - weder auf Instagram noch hier in meiner Teestube -, habe ich mich vermutlich unter irgendwelchen Ideen und Challenges vergraben ...

Ende des letzten Jahres habe ich mir überlegt, was ich in diesem Jahr alles besser machen kann. Und tatsächlich entdecke ich immer wieder Tools, die mir mein Autorenleben erleichtern. Wenn ihr genaueres dazu erfahren möchtet, sagt mir einfach Bescheid 😉

Aber von vorn ...

Seit dem Oktober 2015 bin ich nebenberuflich Selbstständig gemeldet. Das klingt erstmal spannender, als es tatsächlich ist. Das schöne für mich: ich darf mit dem Schreiben Geld verdienen. Leider hat das auch Papierkram zur Folge, den ich gerne verprokrastiniere. "Glücklicherweise" verdiene ich nicht solche Unsummen, so dass dieser Teil in einem Nachmittag arbeit schaffbar ist. Allerdings soll sich das ja auch mal ändern - und der Privatkram will auch auf die Reihe gekriegt werden.

Der erste Schritt, um mein Leben organisierter zu gestalten, war, mir einen Plan zu machen. Diesen habe ich grob im Schreibmeer beschrieben und vor einiger Zeit hier in der Teestube meine Gedanken dazu ausgebreitet.

Für dieses Jahr habe ich mir also das große Thema "meinen ersten Jugendroman schreiben" vorgenommen. Auch wenn ich das theoretisch viel schneller schaffen sollte, nehme ich mir diese Zeit - weil es gut werden soll. Dann habe ich mir überlegt, was in den letzten Jahren schief gegangen ist (im Sinne von: ich habe meine Ziele nicht erreich, bzw. das, was ich hätte tun müssen, verprokrastiniert). Es ist so simpel wie einleuchtend: Ich nehme mir dafür keine Zeit. Also habe ich mir einen Plan für die Woche ausgearbeitet. Dieser variiert jedoch immer etwas, weil ich ihn an meinen Brotjob anpassen muss.

 

Mein Brotjob

Da ich nur auf Teilzeit (130 Stunden im Monat) angestellt bin, habe ich in der Theorie noch 30 Stunden für meine Schreiberei. Hierbei gucke ich allerdings nicht auf die Uhr, weil die Theorie eben auch nur Theorie ist und ich in diesem Monat auf 139 Stunden komme, sowieso noch Fahrzeit habe und die Praxis immer ganz anders aussieht.

Dennoch vereint mein Brotjob meine Vorstellungen davon, was er mir bringen soll: Erstens genug Geld, um meinen Lebensunterhalt zu finanzieren, zweitens genug Zeit, damit ich mein Autorenleben auf die Kette kriege und drittens ist er nicht besonders anstrengend für den Kopf, somit habe ich einen guten Ausgleich.

 

Mein Monats- und Wochenplan

Da wir auf der Arbeit einen Monatsplan bekommen, der sich im Groben nicht mehr viel ändert, trage ich meine Schichten direkt in den Kalender ein. Mein Autorenleben organisiere ich drum rum.

Hierbei nehme ich mir den Montag für Finanzkram, meine eMails und Einkaufen. Glücklicherweise bin ich nicht mehr darauf angewiesen, meine eMails täglich zu checken, wie es 2016 der Fall war, weil ich noch für eine Textagentur geschrieben habe. Das Finanzielle bezieht sich hauptsächlich auf meine private Finanzorganisation, allerdings update ich auch hier meine Einnahmen und Ausgaben für den Autorenkram in einer Tabelle (dann habe ich für die Steuer weniger zu tun, weil ich nicht mehr alles raussuchen muss).

Wenn dann, wie heute noch ein bisschen Zeit ist, kommen organisatorische Aufgaben oder Projekte aus dem Autoren- oder Privatleben, die nicht das Schreiben betreffen, dazu. Ich plane verschiedene Vorhaben (aktuell meinen Besuch der Leipziger Buchmesse) mit ihren finanziellen Aspekten, da ich meinen Kopf dort sowieso schon habe.

Je nachdem, wie viel Zeit ich danach habe, darf ich auch kreativ werden und bloggen oder an meinem aktuellen Projekt arbeiten. Heute habe ich das Bloggen allerdings vorgezogen, da dieser Artikel auch dazu dient, mich etwas zu motivieren und meine Gedanken zu ordnen.

Dienstag bis Donnerstag sind dann eigentlich Schreibtage, allerdings habe ich am Mittwoch brotjobbedingt nicht immer  komfortablen Freiraum dazu, den ich gerne hätte, also verschiebt sich das vorläufig auf einen Tag des Wochenendes.

Der Freitag ist dann für die Planung der nächsten Woche, Datenspeicherung und das Lektorieren bzw. Planen des Schreibmeer-Artikels für den Samstag. Auch hier habe ich die Möglichkeit offen, Einkaufen zu gehen, wenn mir etwas für das Wochenende fehlt.

Einen festen Zeitplan habe ich nicht mehr, da ich gemerkt habe, dass ich die Zeit bis zu meiner Arbeitszeit verbummle und noch träger werde. Dafür bin ich dabei, mir eine Morgenroutine anzueignen: gemütlich Frühstücken, meditieren, etwas lesen, eine erste Runde durch Social Media (hauptsächlich die Stories auf Instagram und selbst etwas posten), Zähneputzen. Ohne Wecker und ganz entspannt.

Dadurch, dass ich mir drei Tage in der Woche komplett für mein Projekt blockiere, kommt auch nichts mehr dazwischen, was ich vielleicht noch vorher schnell erledigen kann. Mir kommt es außerdem sehr entgegen, dass ich meistens die Abendschicht im Brotjob habe, so habe ich für einen Entspannten Autorenarbeitstag den ganzen Tag Zeit. Ist es mal anders, wie zum Beispiel Mittwochs oder eben am Wochenende (hier sind unsere Schichten länger), mache ich mir nicht den Stress, noch etwas davor oder danach tun zu müssen.

Ich hoffe, euch motiviert und inspiriert meine Art, meinen Autorenalltag zu organisieren ein bisschen und wenn ihr Fragen habt, beantworte ich sie euch gerne 😃

Kommentar schreiben

Kommentare: 0