Ich weiß, ich weiß. Ich habe meinen Blog sträflich vernachlässigt.
Natürlich lebe ich noch, das könnt ihr auf Twitter, Facebook und Instagram nahezu täglich miterleben. Aber lebe ich wirklich? Lebt mein Blog noch?
Ich gebe zu und es tut mir leid. Nicht, dass ich weniger blogge, sondern was ich blogge. Obwohl ihr davon ja wusstet, macht es mir ein schlechtes Gewissen, denn ich weiß, es ist nicht das, was ihr wollt.
Aber: Ich habe das Gefühl, ich fange wieder an zu leben, denn ein Ende ist in Sicht. Und damit auch mein Blog. Ich bin Motiviert wie nie, denn ich habe ein Ziel im Blick.
Das hört sich vielleicht ein bisschen dramatisch an, zu sagen, dass ich bald wieder lebe. Richtig lebe. Mein Leben anpacken kann, tun kann, was immer ich will. Aber genau so fühlt es sich tatsächlich an.
Stichtag: 17. Mai 2016
Dieser Tag ist der Nationalfeiertag in Norwegen. An diesem Tag begann mit der Verfassung Norwegens auch seine Unabhängigkeit im Jahre 1814.
In diesem Jahr an genau diesem Datum (und vielleicht bin ich da nur ein kleines Bisschen zu sehr Verschwörungstheoretiker) beginnt auch meine Unabhängigkeit, denn an diesem Tag endet die Bearbeitungsfrist für meine Bachelorarbeit.
Ihr wisst, ich habe mich lange gedrückt und diese Last hat mich irgendwie erdrückt. Ich musste und das nahm mir die Motivation. Das Thema ist super und interessant, aber dieses Müssen geht nicht aus dem Kopf. Aber so mit dem Ziel und diesem Datum (aufgrund meines Studiums sehe ich das schon als Zeichen) im Kopf, fällt mir alles viel leichter.
Auch die letzten Wochen haben diesen Weg in die Unabhängigkeit bereitet. Zumindest fühlt sich das so an. Ich habe vor einigen Monaten meine Selbstständigkeit angemeldet, darf mit dem Schreiben Geld verdienen, das Schreibmeer macht sich richtig gut und ich bin so stolz auf mein Baby, letzte Woche der Vertrag für eine freie Mitarbeit in einer Textagentur, sowieso meine erste Veröffentlichung im Dezember, der hoffentlich nicht nur weitere Sachbücher, sondern auch Romane folgen werden.
Demnächst der Besuch der Buchmesse, einiges, was im Hintergrund läuft und eben mein Uniabschluss.
Was ist passiert? Ich lasse mich ganz auf das Schreiben und das Autorsein ein und es passieren so viele tolle Dinge. Ich fühle mich ganz wohl in diesem Leben und lasse geschehen. Ich fange an, mich so richtig ernst zu nehmen und fühle mich auch bereit dafür, dieses Leben anzunehmen.
Ich hoffe, dass dieser Beitrag nicht so trieft und tropft vor Esoterik, aber es ist das, was ich im Moment empfinde und ihr dürft ruhig daran teilhaben, weil ihr dazu gehört.
Abseits vom Schreiben und Autorsein merke ich gerade auch in mir selbst eine Veränderung. Ich will mich nicht mehr mit allem zufrieden geben müssen, was ich bekomme. Das betrifft vor allem das Lesen. Ich bin froh, dass ich mein Leseverhalten, was dem entgegen steht, was man so auf vielen Blogs beobachten kann, akzeptieren kann: Ich bin ein Lust- und Durcheinanderleser und fühle mich wohl damit, denn so bin ich nun mal. Aber ich möchte auch nur das Lesen, was mich interessiert. Das gilt für Bücher und auch für Blogs. Ich möchte nicht mehr versuchen, jede Neuerscheinung lesen zu wollen. Vielleicht ist der Wunsch, das Buch zu lesen, nicht mein Eigener, sondern beruht nur auf Werbe- und Marketingstrategien. So lese ich Altes und Neues, Geliebtes und Ungeliebtes, Bekanntes und Unbekanntes. Ganz so, wie es mir gefällt.
Was mir auch aufgefallen ist, je mehr Blogs und Booktuber ich verfolge, dass alles sich nur noch in einem Einheitsbrei bewegt. Überall kann man sie sehen und lesen: Lesemonate, SuB-Abbau-Challenges, Montagsfragen, Waiting on Wednesday, diverse Tags, ... Am Anfang war es neu, interessant, spannend, aber nun klicke ich nicht mehr drauf. Mich interessiert es einfach nicht mehr. Ich will neues Neues. Ich will spannendes, ich will mehr Persönlichkeit, mehr Gedanken zu Themen.
Und das ist auch der Anspruch an mich selbst. Buchgedanken gehören dazu, auch meine Leselisten mache ich gerne, aber Tags habe ich schon lange nicht mehr gemacht und wenn ich nominiert werde, dann lehne ich häufig dankend ab. Wenn ich so etwas nicht lese und spannend finde, dann muss ich es nicht machen. Ist ja schließlich mein Blog.
Aber auch ich merke, dass ihr, meine Leser, diesen Einheitsbrei auch nicht wollt. Die Statistiken zeigen, was ihr spannend findet und genau das finde ich auch spannend. So finden wir alle die gleichen Sachen interessant und das ist toll und gut. Also möchte ich euch mehr davon geben. In Zukunft hoffentlich regelmäßiger, denn ich brauche einfach den Ausgleich, dieses Gedanken rauslassen, sich Dinge von der Seele reden. Es tut gut und macht Spaß.
Und so wie ich durcheinander lese, so durcheinander sind auch meine Gedanken, hier und wahrscheinlich auch zukünftig. Ich freue mich darauf, euch an diesen Gedanken teilhaben zu lassen, euch zu unterhalten und vielleicht auch zum Selbstdenken anzuregen.
Angst? Nee, hab ich nicht. Ich verändere mich, also darf sich auch mein Blog mit mir verändern. Und mit ihm auch meine Leser. Wer mich lesen möchte bleibt dabei, wer nicht, dem danke ich für die Aufmerksamkeit und lasse ihn ziehen.
Auf ein baldiges Wiederlesen!
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