Hallo ihr Lieben :)
Jeder tut es. Jeder kennt es. Das leidige Thema: Prokrastination. Verstanden wird darunter, dass man Dinge tut, während man eigentlich etwas anderes, viel wichtigeres erledigen sollte. Und wenn man es tut, fühlt man sich schlecht, weil es einfach einen negativen Beigeschmack hat. Oft denkt man sich, dass man total faul und unproduktiv ist. Allgemein gilt prokrastinieren nicht gerade als die Beschäftigung, die man ausüben sollte. Also: Prokrastinieren=schlecht, negativ, böse, Weltuntergang, …
Und jetzt kommt Tinka und erzählt dir, dass du prokrastinieren sollst. Ja, und das nicht ohne Grund – und jahaaaa, ich habe sogar mehrere Gründe ;)
PROKRASTINIEREN KANN UNGLAUBLICH MOTIVIEREND SEIN.
Hättest du jetzt nicht gedacht, oder? Klar, man macht vielleicht nicht so viel an der Sache, die man eigentlich tun sollte, ABER dafür macht man meistens sogar viele andere Dinge. Führst du eine ToDo-Liste, dann steht da vielleicht nur eine Sache drauf: Hausarbeit schreiben (wie in meinem Fall in den letzten Wochen). Eine Aufgabe, die noch dazu so umfangreich ist und geradezu zum Prokrastinieren einläd.
Mein Tipp: Schreib dir eine Liste mit den Dingen, die du gemacht hast/ mit denen du prokrastiniert hast. Du siehst, dass du gar nicht so untätig warst und hast dann mehr Motivation, um an deinem Mammutprojekt zu arbeiten, weil du am Ende des Tages nicht das Gefühl hast, nichts geschafft zu haben.
PROKRASTINIEREN BRINGT DICH IN EINEN FLOW.
Wenn du das nächste Mal prokrastinierst, dann schau einfach mal auf die Uhr. Du wirst erstaunt feststellen, dass die Zeit verfliegt und du total im Flow bist. Dadurch schaffst du noch mehr in weniger Zeit, weil du dich ganz auf eine Aufgabe konzentrierst und dich nicht durch Facebook, Twitter und Co. ablenken lässt.
Mit ein bisschen Glück kannst du diesen Flow dann auch auf dein Mammutprojekt übertragen.
PROKRASTINIEREN ERHÖHT DEINE LEBENSQUALITÄT.
Häh? Wie das denn?, fragst du dich jetzt bestimmt. Ich bin überzeugt davon, dass du deine Lebensqualität durch prokrastinieren erhöhen kannst (vorausgesetzt, du siehst es nicht mehr als so negativ an). Das ganze funktioniert ganz einfach und garantiert hat es jeder schon einmal erlebt: Während du prokrastinierst, tust du andere Dinge, die du immer vor dir hergeschoben hast: Aufräumen, Klamotten ausmisten, die Wohnung streichen, … Du tust also etwas, was du schon lange tun wolltest, aber nicht getan hast, weil du vielleicht Prokrastiniert hast? Es scheint ein Naturgesetzt zu sein, ein sehr schönes noch dazu. Irgendwann tust du Dinge, die du eigentlich ungern gemacht hättest voller Energie und Spaß. Und die drei Beispiele zeigen, dass das Ergebnis dazu führen kann, dass du dich wohler in deinen eigenen vier Wänden fühlen kannst und das wiederum erhöht deine Lebensqualität. Klar soweit?
PROKRASTINIEREN ZEIGT DIR, WAS DU WIRKLICH BRAUCHST.
Logisch. Würdest du in der Sache, von der du prokrastinierst, vollkommen aufgehen, dann würdest du sie auch nicht prokrastinieren. Das heißt nicht, dass du diese Sache nicht immer gerne machst, aber du steckst gerade fest. Deine Natur zeigt dir, dass du Abwechslung brauchst, weil du schon viel zu lange an deinem Schreibtisch gesessen hast. Vielleicht hast du eine Blockade, die sich am besten dadurch löst, dass du etwas tust, was dich für eine Weile ablenkt.
Mein Tipp: Gönn dir diese Pause einfach, anstatt sie mit einem schlechten Gewissen einzulegen. Du wirst dich viel besser fühlen, wenn du dir das Prokrastinieren erlaubst.
PROKRASTINIEREN TREIBT DICH AN UND ERHÖHT DIE PRODUKTIVITÄT.
In der letzten Zeit habe ich ein bisschen getestet. Manchmal habe ich dem Drang zu prokrastinieren nachgegeben – manchmal nicht. Dem Drang, mein Zimmer inklusive Bad und die Ablagefläche auf meiner Kommode aufzuräumen, habe ich nachgegeben. Ich war im Flow (Punkt 2), es hat nachhaltig zumindest mein Wohlfühlen in der Wohnung verbessert (Punkt 3) und ich habe viele Kleinigkeiten gemacht, die ich natürlich notiert und abgestrichen habe, was mich motiviert hat (Punkt 1). Am Abend (ich bin ein Abend-Arbeiter, zumindest wenn es um Sachen zum Nachdenken geht) habe ich dann an meinen Hausarbeiten gearbeitet ohne groß zu murren. All das wegen den Punkten, die ich oben aufgeführt habe ;)
Dem Drang, meinen Kleiderschrank durchzusortieren und ein paar Klamotten auszumisten (worauf ich in dem Moment übrigens übelst Bock gehabt hätte), habe ich nicht nachgegeben. Das habe ich verschoben, auf den Zeitpunkt, zu dem ich mit den Hausarbeiten fertig war. Fazit: Die Aktion war jetzt nicht so geil, wie ich sie mir vorgestellt hatte, ich kam nicht so wirklich in einen Flow, … Warum? Weil der Zauber der Prokrastination nicht mehr da war ;)
Ich habe für mich herausgefunden, dass das echt super funktioniert – immerhin habe ich alle Abgabefristen einhalten können. Wie erwähnt, kann ich abends gut arbeiten und bin so fit in meinem Köpfchen, dass sich das auch gut mit meinem Gewissen vereinbaren lässt, dass ich den späten Vormittag (ich habe mir den Luxus gegönnt auszuschlafen, da ich ja abends länger produktiv bin – Dieser Hinweis geht vor allem an überzeugte Frühaufsteher: Ich bin weiß Gott nicht faul ;) ) und frühen Nachmittag für “Dödelsachen” und Prokrastination nutze, da ich eh nichts gescheites anderes auf die Reihe kriegen würde, was mit Nachdenken zu tun hat :D Ich sage gerne, dass ich morgens eher für die grobmotorischen Dinge zu gebrauche bin ^^
Prokrastinieren ist für mich kein rotes Tuch mehr und ich mache mir selbst keine Vorwürfe, wenn ich es doch einmal tue ;)
Jetzt interessiert mich natürlich brennend eure Meinung :)
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