[Buchgedanken] Insel der blauen Delfine: Scott O'Dell

"Auf einer von Kormoranen und See-Elefanten bevölkerten und von Delphinen umspielten Insel ist ein Indianermädchen als Einzige ihres Stammes zurückgeblieben. Im täglichen Überlebenskampf wird sie selbst immer mehr Teil der Natur und Freundin der Tierwelt. Lange Jahre abenteuerlichen Lebens vergehen, bis wieder ein menschliches Wort an das Ohr des Mädchens dringt."

 

Übersetzt von Roswitha Plancherel-Walter

46. Auflage 2015 

Umfang: 192 Seiten

ISBN: 978-3-423-07257-1

Verlag: dtv junior

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Es gibt zwei Gründe, aus denen ich dieses Buch lesen wollte. Erstens war es Pflichtlektüre in der achten oder neunten Klasse und ich habe es (glaube ich) nicht ausgelesen. Zweitens dieses Buch hat mich zu einer meiner eigenen Geschichten, die leider noch nicht fertig geschrieben ist, inspiriert. Ich glaube, es war auch nur das Cover ^^ Neulich habe ich es dann gesehen und musste es natürlich mitnehmen :D

 

!Achtung! könnte Spoiler enthalten.

 

Beim Lesen ist mir dann auch aufgefallen, warum ich es damals abgebrochen habe. Es ist irgendwie nicht spannend geschrieben. Irgendwie weiß man nicht, wohin die Geschichte führt: Wird das Mädchen noch gerettet oder nicht? Klar, wäre auch doof, wenn man es wüsste, aber irgendwie ist es mehr oder weniger ein hingedümpel zwischen sie sammelt essen und sie macht sich tierische Freunde. Und irgendwie schafft es Cast Away mit einer ähnlichen Geschichte ja auch spannend zu sein. Ja, man leidet sogar richtig mit. Aber die Protagonistin ist mir irgendwie zu taff. Gut, alles wird rückwirkend erzählt und sie hat die Ereignisse schon in gewisser Weise verarbeitet, aber das einzige, was sie tut nachdem ihr Bruder stirbt, ist ihn begraben und Rache schwören. Ich habe da nichts gefühlt. Es wurde die Tatsache und ihre Handlung geschildert. Aber so kalt kann ein Mensch doch nicht sein, dass ihn die Ermordung des Vaters und des eigenen Bruders nicht juckt, oder? Dann ist auch der ganze Stamm samt Schwester weg und sie muss sich allein in der Wildnis zurecht finden. Das einzige, was vielleicht ansatzweise ein Gefühl bei ihr hervorrief, war das verschwinden einer Freundin, die sie dann wieder verlor, und ihrem Vorsatz keine Tiere mehr zu töten, um sich aus dem Gefieder etwas zu nähen oder sie zu essen. ABER: Muscheln jagt sie weiterhin.

 

Lustigerweise finde ich das Buch im Nachhinein doch interessanter, als beim Lesen selbst. Die Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit und tatsächlich überlebte ein Indianermädchen 20 Jahre lang auf einer Insel. Das fand ich recht spannend. Vielleicht werde ich mich noch ein bisschen mit ihr beschäftigen, aber so wirklich fesseln konnte mich das Buch aus Gründen nicht, obwohl ich es doch so ziemlich in einem Rutsch durchgelesen habe.

 

Fazit: ❤❤/❤❤❤❤❤

Das Buch bekommt von mir zwei Herzchen, weil ich die Geschichte doch ganz gerne mag. Allerdings – wie gesagt – war mir die Protagonistin zu taff – auch wenn sie ein Indianermädchen ist.

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