[Buchgedanken] Bob, der Streuner: James Bowen

"Das Leben meint es nicht gut mit James Bowen: Der Obdachlosigkeit entkommen, schlägt er sich als Straßenmusiker durch. Als er eines Abends einen abgemagerten, streunenden Kater vor seiner Tür findet, scheint er sein tierisches Ebenbild zu treffen. Und mehr noch: Während er den Streuner aufpäppelt, entwickelt sich eine besondere Freundschaft. Der Kater Bob will nämlich keineswegs zurück in die Freiheit. So, wie James dem Kater Bob seine Lebenskraft zurückgibt, so füllt das samtpfötige Wesen James Leben wieder mit Sinn – und jeder Menge witziger Anekdoten. Mittlerweile sind James und Bob weltbekannt, ihre Geschichte hat bereits Millionen Leser gerührt. Nur selten wird die Beziehung zwischen Mensch und Katze so charmant beschrieben wie in "Bob der Streuner"."

Deutsche Erstausgabe, 2013

Umfang: 252 Seiten

ISBN: 978-3-404-60693-1

Verlag: Bastei Lübbe

 

Eigentlich ist das nicht die Geschichte eines Katers, der sich jemanden gesucht hat, der sich um ihn kümmert. Nein, es ist die Geschichte einer Freundschaft. Mensch und Tier haben zusammengefunden und durchleben ihren komplizierten Alltag. Der Leser lernt das Gesetz der Straße kennen, dass es nicht einfach ist, aber auch, wie schnell man dort landen kann, ohne es zu bemerken.

 

James sagt von Bob immer wieder, dass dieser sein Leben gerettet hat, wie auch er selbst Bobs Leben gerettet hat. Durch den Kater wurden die Menschen auf den Straßenmusiker aufmerksam. Er war nicht mehr derjenige, der einfach nicht beachtet wurde, sondern wurde zu einem Menschen. Sein Ansehen stieg durch Bob und er war nicht mehr unsichtbar. Genau das Gleiche ist auch in diesem Buch passiert. Hier wird die Geschichte eines auf der Straße lebenden Mannes erzählt. Allerdings ist sein “Publikumsmagnet” auf dem Cover abgebildet und auch im Titel genannt.

 

Dieser Aspekt stimmt mich nachdenklich. Auch ich selbst empfinde Leute, die betteln, als lästig. Zum Beispiel in der Bahn oder auf der Straße. In Großstädten ist das ja gang und gäbe. Aber auch traurig, denn ich weiß nie, wer sind diese Leute. Sammeln sie, um sich Essen zu kaufen, Alkohol oder vielleicht auch Drogen. Sind sie wirklich die, für die sie sich ausgeben? Man hört ja die dollsten Geschichten, dass es Bettler gibt, die für eine Art Zuhälter sammeln müssen, um von ihm eine Unterkunft zu bekommen. Die Botschaft, die bei mir durch dieses Buch angekommen ist, ist eigentlich noch trauriger als das Betteln: Du kannst nur überleben, wenn du auffällst. Und aufgefallen ist James durch Bob, jedoch nicht nur positiv.

 

Das Buch ist zwar als Sachbuch ausgewiesen, liest sich aber schon fast wie ein Roman. Aber dadurch wird einem klar, dass alles, was in diesem Buch passiert ist, nicht fiktiv ist. Das ist erschreckend, vor allem, wenn man sich dadurch bewusst wird, wie gut es einem eigentlich geht. James und Bob haben es geschafft, sie haben in sich gegenseitig nicht nur einen Freund gefunden, sondern sich auch das Leben gerettet.

 

Ab und an wird die Geschichte auch mit interessanten Informationen über Katzen gespickt, die mir noch unbekannt waren. Wusstet ihr zum Beispiel, dass organgefarbene Katzen meistens Kater sind?

 

Der zweite Teil dieses Buches steht schon in meinem Bücherregal und im Bücherladen habe ich schon einen Band gesehen, auf dessen Cover Bob in Weihnachtsklamotten hockt. Ich bin gespannt, wie es mit den Beiden weitergeht.

 

Fazit: ❤❤❤❤/❤❤❤❤❤

Das Buch hat mir ganz gut gefallen. Der Schreibstil war flüssig und hat sich gut gelesen. Allerdings würde ich diesem Buch nur vier Herzchen, weil es zwischendurch immer wieder Bücher gab, die mich mehr gefesselt haben, sodass es wochenlang auf meinem SuB der Woche lag. Dieses kleine Bisschen hat mir bei diesem Buch gefehlt. Natürlich kann man es nicht mit einem Roman vergleichen, denn es ist wie eine Biografie, beruht auf einer wahren Begebenheit. Ich wollte euch dieses Buch dennoch vorstellen, denn mich hat es zum Nachdenken angeregt.

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