Hallo ihr Lieben!
Anfang August habe ich euch bereits von meinem Projekt berichtet, die Methode von Vera F. Birkenbihl beim Sprachenlernen auszuprobieren. Dafür habe ich mir vorgenommen, mein Norwegischlehrbuch aus dem ersten Semester noch einmal durchzuarbeiten, weil ich dort die Texte schriftlich und auch auf CD zum Hören habe. Dass ich mittlerweile im sechsten Semester bin, verschweige ich jetzt einfach mal :P
Zuerst möchte ich euch die Birkenbihl-Methode noch einmal kurz vorstellen.
Der Text wird dekodiert – das heißt, Wort für Wort übersetzt.
Dann wird der Text aktiv gehört. Man hört sich den Text an und ließt dabei den Text mit der Dekodierung unter jeder Zeile, bis man die Dekodierung nicht mehr braucht und den fremdsprachlichen Text versteht.
Danach hört man passiv. Das heißt, der aktuelle Text läuft im Hintergrund mit, wenn man fernsieht, liest, Hausarbeit macht, … Dabei konzentriert man sich nicht bewusst auf den Text.
Mein Fortschritt: Ich bin gerade bei der dritten Lektion und höre diese passiv. Ja, genau jetzt in diesem Moment, während ich diesen Artikel schreibe. Am Anfang war es etwas ungewohnt, sich nicht auf die Stimmen im Hintergrund zu konzentrieren, aber man gewöhnt sich daran. Ich muss nur noch daran denken, dass ich die Texte öfter mal passiv höre. Leider habe ich auch nicht herausgefunden, wie lange dieses Passivhören durchgeführt werden soll, aber ich höre mir ab und an noch einmal die erste und zweite Lektion passiv an.
Weiter als die ersten drei Schritte bin ich nicht, weil ich, wenn ich die ersten Sprechübungen mache, lieber allein sein möchte – versteht sich ^^
Das Dekodieren macht mir total viel Spaß. Ich schreibe die einzelnen Texte der Lektionen mit der Hand ab, dadurch übt sich auch schon einmal das Schreiben. Das aktive Hören hat jetzt bei der dritten Lektion nicht mehr ganz so lange gedauert. Ich glaube, ich habe mir den Text nur in fünf Durchgängen angehört. Und bei jedem neuen Anhören, schien mir der Text auch nicht mehr so schnell gesprochen und ich konnte besser mitlesen – auch weil ich beim letzten Durchgang die Dekodierung gar nicht mehr brauchte.
Also ist der aktuelle Stand bei drei Lektionen und da jeweils bei den ersten drei Schritten.
Erste Erfolge habe ich gestern bewusst mitbekommen. Zwar weiß ich nicht, ob das mit meinem Neuanfang in Norwegisch zu tun hat und mit der neuen Sensibilität für die Sprache, oder ob ich das auch schon mit meinen Vorkenntnissen hinbekommen hätte, aber ich habe gestern bei Facebook einen Artikel aus einer norwegischen Tageszeitung entdeckt, den ich interessant fand. Der Artikel war sogar ziemlich lang und bis auf eins, zwei Sätze, habe ich alles ohne Wörterbuch verstanden. Mag auch sein, dass der Text an sich ziemlich einfach war, aber ich habe Wörter erkannt, die ich vorher noch nie gelesen und gesehen hatte. Dazu ist es vielleicht interessant zu wissen – für diejenigen, die keine Ahnung vom Norwegischen haben -, dass die Sprache dem Deutschen relativ ähnlich ist. Wenn man sich ein bisschen auskennt, dann kann man hinter einer anderen Schreibung schon das deutsche Wort entdecken oder eine wörtliche Übersetzung eines deutschen Begriffs. Sehr lustig fand ich zum Beispiel: lesehastigheten. Die Bedeutung von lese sollte jedem Deutschen klar sein. en ist die Endung für den bestimmten Artikel im Norwegischen und ich kenne auch schon mehrere Wörter mit der Endung het = heit. Das Wort hastig kennt man ja auch aus dem Deutschen. Und mit ein wenig Phantasie kann ich mir dann auch unter dem Wort lesehastigheten etwas vorstellen.
Und diese kleinen Erfolge motivieren mich schon ein wenig. Ich hoffe, dass es so weiter geht und dass ich mich ein wenig häufiger mit dem Norwegischen beschäftigen kann, bevor es mit dem neuen Semester und meinem Norwegischkurs weitergeht, denn jetzt ist es bei mir auch wieder etwas ruhiger.
Jetzt bleibt mir nur noch zu sagen: Ha det bra!
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