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Tagebucheintrag N° 68 | Traurige Erkenntnis: »Ich habe meine Geschichte tot geschrieben.«

Vielleicht geht es euch auch so, aber ich habe den Eindruck, dass ich in letzter Zeit nur Rezensionen oder Beiträge zu meinen Blogreihen schreibe, jedoch nichts mehr zu meinem Schreiben.

 

Ja, ich lese momentan sehr viel und ich liebe es. Ich bin so glücklich, dass ich mir die Zeit nehmen kann, um zu lesen. Doch das, was mich selbst schon nervt ist, dass mich das Schreiben nicht mehr so fesselt. Ich versuche jeden Tag zu schreiben, um einer erneuten Schreibblockade aus dem Weg zu gehen. Ob man daran glaubt oder nicht, dieses Phänomen anders nennt oder sonst was. Ich weiß, dass einige sich darunter etwas vorstellen können. – Nun, die Schreibblockade ist schon da.

 

Mein Problem ist, ich kann schreiben, aber es reizt mich nicht mehr. Das, was ich schreibe, ist so langweilig selbst für mich, dass ich gerade wirklich keinen Bock mehr darauf habe. Ich mag die Geschichte von den Zeitwächtern total gerne. Ich habe auch meine vier Protagonisten, Aurora und Diem, Luminia und Caldor total lieb gewonnen. Und ich will wirklich weiter schreiben. ABER!! Nicht so. Nicht so, wie ich es gerade tue.

 

Ich möchte hier bei Gott nicht rumjammern, aber auch diese Seite meines (Schreib-)Lebens gehört auf diesen Blog, vielleicht auch deshalb, weil ihr euch gefragt habt, was schreibtechnisch im Moment bei mir los ist, aber vor allem, weil das Schreiberleben nicht immer so bunt und schön und kreativ und wahnsinnig toll ist.

 

Es ist los, dass ich alle paar Wörter auf den Wortzähler schaue. Habe ich mein Tagesziel schon geschafft? Nein. Differenz ausrechnen. Wie viel muss ich noch schreiben?

 

Und genau das will ich nicht mehr. Und ich glaube, der Anfang war die 50k5d-Challenge. Es war so krass, aber die Ausläufer sind immer noch zu spüren. Ich war stolz auf mich – sehr stolz sogar. Doch am Ende habe ich beim Camp nicht mehr Wörter heraus bekommen, als wenn ich mein normales Tagesziel geschrieben hätte. Und nun ist es so, dass ich kämpfe und dass ich auch nicht mehr wirklich Spaß daran habe. Immer nur auf den Wordcount gucken, das ist nicht schön. Und das will ich nicht mehr. Wirklich.

Nun weiß ich, dass es nicht an den Zeitwächtern liegt. Es liegt daran, dass ich zu nachlässig war, von Anfang an nur auf die Zahlen geguckt habe.

 

Also, will ich mich jetzt nicht mehr im Kreis drehen sondern etwas ändern. Denn diese Schreibflaute (nennt es, wie ihr wollt, es ist doch eh nur ein Begriff) zieht mich auch in anderen Bereichen runter.

 

Eine der GROSSEN REGELN FÜR SCHRIFTSTELLER ist:

Schreibe zuende, egal wie!

 

Und genau das werde ich nicht tun. Es gibt jetzt einen kleinen Neuanfang, denn so will ich wirklich nicht weiter machen. Mein Lesepensum ist im Moment echt super. Letzten Monat 11 Bücher, die ich gelesen habe, sind echt weltklasse und ich habe das Gefühl, dass ich mich sogar (unbewusst) noch steigern kann. Aber mit meinem Schreibpensum bin ich wirklich mehr als unzufrieden.

 

Zack! Also gibts ein neues Projekt. Boom! Es gibt auch eine neue Methode. Die letzten Projekte habe ich geplottet. Jetzt will ich wieder entdeckend Schreiben, dabei mit handschriftlichen Notizen oder auch nicht.

 

Um welches Projekt es geht, weiß ich noch nicht … vielleicht habe ich auch schon eines im Auge.

 

Und mir fällt gerade ein, dass ich schockierend wenige neue Ideen habe in letzter Zeit. Auch die Überarbeitung von Back to the Roots liegt gerade so ziemlich auf Eis … Nein, nicht ziemlich, sondern sie liegt auf Eis :(

 

So, und jetzt wird der Frust zur Seite geschoben und positiv weitergelebt ;)

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