[Buchgedanken] Die Illusion des Getrenntseins: Simon Van Booy

"Inspiriert durch eine wahre Geschichte

Eine kleine Bäckerei in Paris, mitten in den Wirren des Zweiten Weltkriegs. Ein unbekannter Soldat übergibt einer jungen Frau ein Neugeborenes ohne Namen und verschwindet.

Mit sieben Jahren erfährt Martin von seinen Zieheltern, dass er ihnen in den Unruhen des Krieges von einem Fremden anvertraut wurde. Von nun an lässt ihn die Frage nach seiner Herkunft nicht mehr los. Er braucht Jahre, um sein Schicksal zu begreifen – und er braucht sein ganzes Leben, um dem Mann zu begegnen, der ihn einst gerettet hat.

In einer wunderbar zarten, eleganten Prosa erzählt Simon Van Booy davon, wie unsere Leben untrennbar miteinander verbunden sind. Davon, dass die Welt nur scheinbar ein fremder Ort ist und die Menschen darin uns näher sind, als wir ahnen."

Aus dem Englischen von Claudia Feldmann

Deutsche Erstausgabe, 2014

Umfang: 204 Seiten

ISBN: 978-3-458-36076-6 

Verlag: Insel Taschenbuch

 

Meine Meinung

Dieses Buch muss man zu Ende lesen, um es zu verstehen. Ich habe eine Weile gebraucht, um mich in den Stil des Buches einzulesen, aber dann war es auf eine interessante Art faszinierend. Das Buch ist aus den Perspektiven, zunächst unterschiedlichster, Personen geschrieben, die auf eine teilweise grausame Art und Weise zusammen hängen. Eine nicht unbedeutende Rolle spielt der Zweite Weltkrieg, der Menschen entzweite und zusammen führte. Ich habe das Buch zunächst als keine zusammenhängende Geschichte empfunden. Jedes Kapitel steht für sich und unterscheidet sich auch im Stil von anderen. Es sind Episoden, die scheinbar kein klares Ziel verfolgen, es gibt keinen Helden, der eine Reise tut und genau weiß, was seine Rolle ist und wo er hin will. Es ist wie im richtigen Leben, man weiß nicht, was als nächstes passiert. Man begleitet die Personen beim Lesen in ihr Leben und lernt sie kennen, ihre Sicht auf die Welt und die Dinge.

 

Die Geschichte ist angenehm zu lesen und wenn man sich in die Geschichte eingelesen hat, und vielleicht auch die Verwirrung über die Art überwunden hat, ließt sich es sich auch recht zügig. Die Schattenseiten des Krieges werden sehr krass dargestellt, wie ein Mann mit sich ringt und einen anderen dann doch nicht erschießt. Was den Menschen durch den Kopf geht und wie Menschen, die in der jetzigen Zeit leben auf die Menschen ihrer Vergangenheit blicken und sich an sie erinnern.

 

Es ist ein Buch, dass mit 202 Seiten nicht sehr dick ist und hat auf dem Cover meiner Ausgabe einen Mann, der mit seinem Fallschirm in der Nähe des Eifelturms durch die Luft schwebt. In der Danksagung des Autors erfährt man, dass die Geschichte von zwei der im Buch vorkommenden Personen auf einer wahren Begebenheit beruht, von denen die Frau mit knapp 94 Jahren in Connecticut lebt. Der Mann ist bereits 1994 verstorben.

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